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Diese Woche bleibt in Erinnerung
Jamie Cullum wurde den hohen Erwartungen gerecht.
Jamie Cullum wurde den hohen Erwartungen gerecht.   Bild: Kleiner
Nun ist sie schon wieder  Geschichte – die Jubiläumsjazzwoche  mit ihrem wundervollen Programm. Mit dem hatte die IG Jazz  den Nerv des Publikums getroffen. Bis auf zwei Veranstaltungen war  alles ausverkauft.  IG Jazz-Vorsitzender Herbert Rißel  sprach denn auch gestern in einer ersten Bilanz  von einem Ergebnis „besser als erwartet“. Und Bürgermeister Hans Steindl hielt fest:  „Es ist wunderbar gelaufen.“

Das Jubiläumsfestival hatte in der Tat mehrere Höhepunkte.  Den Gipfel markierte für Jazzprofessor Joe Viera ein Titel von Jamie Cullum   am Samstagabend.  Auch ein neues Talent sieht Viera bei der Jazzwoche geboren – den polnischen Mundharmonikaspieler Kacper Smolinski, der den Solistenpreis beim Nachwuchswettbewerb gewonnen hat.

Wirtschaftlich ist die Rechnung auch bestens aufgegangen. Nicht  ohne Stolz betonte Herbert Rißel, dass 53 Prozent der  rund 750 000 Euro Gesamtkosten über den Kartenverkauf finanziert wurden.  10 800 Besucher kamen, davon über 10 000 zahlende.  Voraussichtlich 75 000 Euro trägt der Staat mit einem Zuschuss zur Finanzierung bei. Den Rest teilen sich Sponsoren, die über 100 000 Euro  beitragen, und  das Restdefizit trägt die Stadt.  Burghausen fördert den Jazz ohnehin jedes Jahr mit 150 000 bis 180 000 Euro.

Sicher ist jetzt schon eines:  die 51. Jazzwoche, für die nun intern die Vorarbeiten bereits beginnen.  Sie wird vom 17. bis 22. März 2020 sein. (rw)
Lucky Peterson spazierte am Samstagnachmittag durchs Publikum und genoss den Beifall.
Lucky Peterson spazierte am Samstagnachmittag durchs Publikum und genoss den Beifall.   Bild: Wetzl
Christina Schönstetter
Author Christina Schönstetter
Die 50. war die wahrscheinlich längste Jazzwoche (in der Stadt mit der gewiss längsten Burg) der Welt.
Die 50. war die wahrscheinlich längste Jazzwoche (in der Stadt mit der gewiss längsten Burg) der Welt.   Bild: rmr
Aktualisiert 2.4.2019 09:43
Raimund Meisenberger
Author Raimund Meisenberger
Die besten Anekdoten aus 50 Jahre Jazzwoche
Auch große Künstler haben mitunter großen Durst: US-Sängerin Cassandra Wilson genehmigte sich  bei der Jazzwoche  2013 nicht nur ein Weißbier.
Auch große Künstler haben mitunter großen Durst: US-Sängerin Cassandra Wilson genehmigte sich  bei der Jazzwoche  2013 nicht nur ein Weißbier.   Bild: Robert Piffer
Von Robert Piffer

Mehr als 300 000 Musikfreunde haben in  fünf Jahrzehnten  von 1970 bis 2019 bei der Burghauser  Jazzwoche jede Menge an  musikalischen Sternstunden erlebt. Vor und hinter der Bühne  liefen aber auch recht verrückte Dinge ab. Hier die unvergesslichsten  Anekdoten aus 50 Jahren Jazzwoche.

Ein Koffer voller Dollars 
Um  große Summen geht es 1975 beim Konzert von Ella Fitzgerald.  Die  Lady des Jazz verlangt für den Transfer von München nach Burghausen und zurück eine eigene Limousine. Im Bus mit den anderen Musikern will sie nicht mitfahren. Aus gutem Grund, die Gage  muss in bar bezahlt werden. Einen Aktenkoffer  mit mehr als 50 000 Dollar bringt  ihr der  damalige Finanzchef der IG Jazz  vor dem Auftritt in die Garderobe.

In den Saal getragen 
Von Anfang  sieht sich die Jazzwoche  mit einem Vorurteil konfrontiert: Sie kümmere  sich mehr um Veteranen als um Vertreter  der aktuellen Musik. Dabei gibt es schon   in den Anfangsjahren auch Freejazzkonzerte. Aber im Gedächtnis bleiben Szenen wie jene, als 1974  Helfer den 89-jährigen Bassisten Ed Garland über die Treppe hinauf in den Stadtsaal tragen. Oder wie 1986 die greise Sängerin Sippie Wallace  von ihren Angehörigen vom Bühnenrand zum Mikrofon geschoben wird. Trotz etlicher Pausen kann die 87-Jährige ihr Programm nur mit Mühe zu Ende bringen. Mit einem Schwächeanfall  kommt sie  nach dem Konzert ins Burghauser Krankenhaus.  Sippie Wallace stirbt   noch im selben Jahr.
Landete in der Zelle statt auf der Bühne: Chet Baker
Landete in der Zelle statt auf der Bühne: Chet Baker   Bild: Robert Piffer

Zelle statt Bühne
Immer diese Drogen. In Italien, den USA und England war er schon verurteilt worden, seit  1968 stand US-Trompeter  Chet Baker auch auf der Fahndungsliste des Bundeskriminalamts. Baker wurde ausgewiesen und mit einem Einreiseverbot nach Deutschland belegt. 1976 sprang Baker kurzfristig für Dexter Gordon bei der Jazzwoche Burghausen ein, schaffte es mit zwei grauen VW 1600 Variant über die Belgische Grenze bis zum Burghauser Stadtplatz. Wo die Beamten schon warteten. Statt in den Stadtsaal führten sie ihn nebenan in die Räume der Polizei, der Star verbrachte die Nacht in einer Zelle. Ehe das Licht ausging, brachte Hans Mitterer, Chef des  Hotel Post, in dem Baker eigentlich übernachten sollte, einen Filettoast und  eine Kanne Kaffee in die Zelle. Gegen 2600 Euro durfte Baker am nächsten Tag abreisen. Er trat 1979 und 1981 dann doch noch in Burghausen auf.
Alle Anekdoten lesen Sie hier:
Mehr als 300000 Musikfreunde haben in fünf Jahrzehnten von 1970 bis 2019 bei der Burghauser Jazzwoche jede Menge an musikalischen Sternstunden erlebt. Vor und hinter der Bühne liefen aber auch recht verrückte Dinge ab. Hier die unvergesslichsten Anekdoten aus 50 Jahren Jazzwoche. Ein Koffer voller DollarsUm große Summen geht es 1975 beim Konzert von Ella Fitzgerald.
pnp.de | Robert Piffer
Aktualisiert 2.4.2019 08:51
Raimund Meisenberger
Author Raimund Meisenberger
Kommentar: Die Herzenssache
Von Raimund Meisenberger
Raimund Meisenberger
Raimund Meisenberger   Bild: Studio Weichselbaumer
Freilich hat  Burghausen  dank  Wacker Chemie keine übermäßigen Geldsorgen. Doch statt eines lapidaren „Die können sich’s leisten“ ist an dieser Stelle großer Respekt angebracht für das, was IG Jazz, Kommune, Wirtschaft, Sponsoren und   Bürger in Burghausen leisten – seit 50 Jahren. Ununterbrochen.

 Geld allein macht keinen Kulturstandort. Dazu braucht es den klaren politischen Willen und die Überzeugung, dass Geld für Kultur keine „Subvention“, sondern eine Investition in das  Selbstbewusstsein und die Lebensqualität der Menschen, in Strahlkraft und Prestige der Stadt, und der  Region vom Chiemsee bis Passau, sind.

 Und es braucht Veranstalter wie das Team des Vereins IG Jazz, denen ein Bürgermeister zur Not auch eine Zwischenfinanzierung genehmigt, weil  er weiß, dass man sich künstlerisch wie finanziell voll verlassen kann.  Die   50. Jazzwoche bricht mit über 10 000 Besuchern Rekorde, künstlerisch wurde purer  Luxus serviert – noch einmal zu genießen in unserem Jazzblog: www.pnp.de/jazzwoche.

All das stemmen 60, 70  Helfer. Da bringen Leute Kinder zur Oma und  nehmen Urlaub, um  ohne Bezahlung für die Jazzwoche zu  schuften! Nichts strahlt im Osten Bayerns kulturell heller und weiter als diese Jazzwoche. Neben aller Kompetenz ist der Grund dafür: Die Jazzwoche ist eine Herzenssache. Und das spürt man.
Raimund Meisenberger
Author Raimund Meisenberger
Chronik der Jazzwoche Burghausen: Wegmarken aus 50 Jahren
50 - die Zahl des Jubiläums prangt im Jahr 2019 groß an der Wackerhalle.
50 - die Zahl des Jubiläums prangt im Jahr 2019 groß an der Wackerhalle.   Bild: Raimund Meisenberger
1969: Der Münchner Musikprofessor Joe Viera und der Burghauser Gerichtsvollzieher und Jazzfan Helmut Viertl beschließen, ein Jazzfestival in Burghausen zu gründen.
 
1970:  Die erste Burghauser Jazzwoche startet mit gerade einmal vier Konzerten: Dixie, Swing, Pop & Blues sowie ein Workshop stehen auf dem Programm  und einmal eine Art Session. An den übrigen Tagen gibt es  Theorie.  Das Swingkonzert mit Oscar Klein zeichnet der Bayerische Rundfunk auf.

1971: Helmut Viertl verlässt den Birdland-Jazzclub nach Differenzen       innerhalb der Vorstandschaft und gründet die IG Jazz. Von ihr wird seither die Jazzwoche veranstaltet.

1975: Jetzt kommen auch die Superstars des Jazz nachBurghausen: Die Konzerte von Oscar Peterson, Count Basie und Ella Fitzgerald finden überregionale Beachtung.

1979:  Die Jazzwoche zieht vom Burghauser Stadtsaal um  in die  größere Wackerhalle. Die Musiker spielen  auf einer in der Mitte des Saales aufgestellten Bühne. Das Publikum sitzt  im Halbkreis davor. Für das Bayerische Fernsehen, das die Konzerte eigentlich aufzeichnen wollte, eine ungeeignete Kulisse. Der Start der TV-Aufzeichnungen wird vertagt.

Inntöne-Festival-Veranstalter Paul Zauner gratuliert Herbert Rißel (l.) und Joe Viera (r.) mit einer Geburtstagstorte.
Inntöne-Festival-Veranstalter Paul Zauner gratuliert Herbert Rißel (l.) und Joe Viera (r.) mit einer Geburtstagstorte.   Bild: Raimund Meisenberger
Das steht auf Paul Zauners Torte für die Jazzwoche Burghausen.
Das steht auf Paul Zauners Torte für die Jazzwoche Burghausen.   Bild: Raimund Meisenberger

1980:  Jetzt wird die eingebaute Bühne in der Wackerhalle genutzt, und das Fernsehen zeichnet in den folgenden Jahrzehnten fast alle Konzert auf. Erstmals finden Parallelkonzerte statt. In der Wackerhalle kommen die Anhänger des traditionellen Jazz auf ihre Kosten. Zunächst im Mautnerschloss, später  in der Aula des Ku-Max-Gymnasiums und ab  1985 im  Stadtsaal spielen Vertreter moderner Spielrichtungen.

1986: Erstmals in der Geschichte der Jazzwoche gibt es die Jazznight. Zu Beginn machen nur drei Lokalitäten in der  Altstadt mit. In den Folgejahren wächst die Zahl der Spielstätten auf bis zu zwölf.

1994: Die 25. Jazzwoche bringt den Burghausern 1994 eine  Reihe von Rekorden. Es  kommen über 10 000 Besucher zu den Konzerten. Zum Glück, denn das Jubiläumsfestival ist mit 640 000 Mark Gesamtkosten  das bis dahin teuerste.  Die Stadt muss zum ersten Mal 50 000 Mark zuschießen. Danach übergibt Helmut Viertl  die Festival-Leitung an seinen Vize Herbert Hebertinger.
Die komplette Chronik von 1969 bis 2019 lesen Sie hier:
1969: Der Münchner Musikprofessor Joe Viera und der Burghauser Gerichtsvollzieher und Jazzfan Helmut Viertl beschließen, ein Jazzfestival in Burghausen zu gründen. 1970: Die erste Burghauser Jazzwoche startet mit gerade einmal vier Konzerten: Dixie, Swing, Pop & Blues sowie ein Workshop stehen auf dem Programm und einmal eine Art Session.
pnp.de | Robert Piffer
Aktualisiert 2.4.2019 08:51
Raimund Meisenberger
Author Raimund Meisenberger
Wie die Jazzwoche gegründet wurde
Die Gründer: Joe Viera und Helmut Viertl
Die Gründer: Joe Viera und Helmut Viertl   Bild: Robert Piffer
Die Geschichte der Burghauser Jazzwoche beginnt im Spätherbst 1969. Damals trafen der Burghauser Gerichtsvollzieher und  leidenschaftliche Jazzfan Helmut Viertl und der Münchner Jazzprofessor Joe Viera in der Salzachstadt  aufeinander.
 
Joe Viera (r.) und Helmut Viertl im Jahr 2019
Joe Viera (r.) und Helmut Viertl im Jahr 2019   Bild: Raimund Meisenberger
Viera hatte bei der Volkshochschule alte Jazzfilme  vorgeführt, um auf diese Art Verständnis für das zu wecken, was damals nicht nur in Burghausen gemeinhin als „Negermusik“ bezeichnet wurde.  Viertl hatte in gleicher Mission kurz zuvor  in der Burghauser Altstadt den „Birdland Jazzclub“ gegründet. Klar, dass Viertl den Vortrag Vieras besuchte, kannten sich beide doch schon von Aktivitäten in Sachen Jazz sowohl in  Neumarkt in der Oberpfalz  und in Neuburg/Donau.
Nach dem Filmabend übernachtete Viera in den „Vier Jahreszeiten“, einem Hotel, das mit dem Münchner Luxustempel außer dem Namen keine Gemeinsamkeiten aufwies. Als sich Viera für die Fahrt zu dem in der Neustadt gelegenen Bahnhof ein Taxi bestellen wollte, nahm er den Koffer mit den wertvollen Filmrollen vorsichtshalber in die im Flur des Hotels gelegene Telefonzelle mit. Dem Hotelbesitzer kam das verdächtig vor . . .
Die ganze Geschichte lesen Sie hier:
Die Geschichte der Burghauser Jazzwoche beginnt im Spätherbst 1969. Damals trafen der Burghauser Gerichtsvollzieher und leidenschaftliche Jazzfan Helmut Viertl und der Münchner Jazzprofessor Joe Viera in der Salzachstadt aufeinander. Viera hatte bei der Volkshochschule alte Jazzfilme vorgeführt, um auf diese Art Verständnis für das zu wecken, was damals nicht nur in Burghausen gemeinhin als "Negermusik" bezeichnet wurde.
pnp.de | Robert Piffer
Aktualisiert 2.4.2019 08:52
Raimund Meisenberger
Author Raimund Meisenberger
Finale mit drei Jazzpreis-Siegern

Gitarrist Axel Zajac von der Band Malstrom, Gewinner des Jazzpreises 2015, hier beim Abschluss der 50. Jazzwoche  im Stadtsaal  Burghausen.
Gitarrist Axel Zajac von der Band Malstrom, Gewinner des Jazzpreises 2015, hier beim Abschluss der 50. Jazzwoche  im Stadtsaal  Burghausen.   Bild: Robert Piffer
Von Gabriele  Blachnik

Die Jazzwoche Burghausen hat das gediegene Alter von 50 Jahren erreicht, ihr Begründer und Leiter Joe Viera stolze 86 Jahre. Da stand es der Jubiläumsausgabe besonders, dass, wie schon seit elf Jahren, junge Nachwuchsmusiker die Klammer um das Jazzfestival gaben. Diesmal beendeten anstatt des gewohnten „Next Generation Day“ drei ehemalige Gewinner des „Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis“ das Programm. Und das an einem helllichten Frühlingstag, an dem nicht nur die Uhr bereits Sommerzeit bot. Hunderte Menschen flanierten am Sonntag Nachmittag durch die Burghauser Alststadt, besetzten die Strassenstühle der Cafés und bildeten lange Schlangen vor den Eisdielen.

 So brauchte es im dunklen Stadtsaal ein paar Minuten, sich auf die Gangart des britischen Piano-Trios von Elliot Galvin einzulassen, Preisgewinner von 2014. Galvin bewegt sich am Flügel, als sei er mit ihm in einem achtsamen Duell. Danach spielten Malmstrom und Beats & Pieces zum Finale der 50. Jazzwoche.

Raimund Meisenberger
Author Raimund Meisenberger
Heute bei der Jazzwoche: Drei Jazzpreis-Sieger
Sonntag, 31. März 2019

Zum Abschluss der 50. Jazzwoche spielen drei besonders populäre Gewinner des Burghauser Nachwuchs-Jazzpreises

Um 16 Uhr im Stadtsaal
ELLIOT GALVIN TRIO
&
MALSTROM 
&
BEATS & PIECES BIGBAND

Aktualisiert 31.3.2019 11:48
Raimund Meisenberger
Author Raimund Meisenberger
Malmstrom
Malmstrom   Bild: IG Jazz
Aktualisiert 31.3.2019 11:48
Raimund Meisenberger
Author Raimund Meisenberger
Beats & Pieces
Beats & Pieces   Bild: Emile Holda
Aktualisiert 31.3.2019 11:47
Raimund Meisenberger
Author Raimund Meisenberger